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Leerlauf und Kraftstoffverbrauch: Was bedeutet das für Ihre Fahrzeugflotte?

Von Olcay Kaplan 20. Dezember 2022

Leerlauf und Kraftstoffverbrauch: Was bedeutet das für Ihre Fahrzeugflotte?

Der Leerlauf eines Motors hat spürbare Auswirkungen auf die Kraftstoffeffizienz. Übermäßiger Leerlauf von Kraftfahrzeugen führt zu erhöhtem Kraftstoffverbrauch, was nicht nur den Verschleiß der Motorkomponenten erhöht und die Lebensdauer des Fahrzeugs verkürzt, sondern auch negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, den unproduktiven Leerlauf zu reduzieren. 

In diesem Artikel erörtern wir, warum Motoren im Leerlauf kostspielig und umweltschädlich sein können und welche Lösungen für Fuhrparkleiter in Frage kommen. 

Was ist Motorleerlauf? 

"Leerlauf" bedeutet, dass der Motor eines Fahrzeugs läuft, wenn es sich nicht bewegt, z. B. wenn Sie an einer roten Ampel stehen oder im Stau. Der Leerlauf gehört zum Autofahren dazu und ist für die meisten Autofahrer ganz normal. Allerdings ist der Leerlauf nicht unbedingt das Beste für Ihr Auto, den Kraftstoffverbrauch oder die Umwelt. 

Die Reduzierung der Leerlaufzeiten ist eine einfache Möglichkeit, den Kraftstoffverbrauch von Flottenfahrzeugen zu optimieren, insbesondere bei steigenden Benzinpreisen. 

Ist Leerlauf schlecht für den Motor? 

Ein Fahrzeug im Leerlauf zu lassen, schadet dem Motor mehr als das Anlassen und Anhalten. Ein Fahrzeug, dessen Motor mit niedrigen Drehzahlen betrieben wird, verschleißt die Innenteile doppelt so stark wie ein Fahrzeug, das mit normaler Geschwindigkeit fährt. 

"Übermäßiger Leerlauf hat negative Auswirkungen auf den Motor und die Abgasanlage und erhöht die Wartungskosten." Und "ein längerer Leerlauf kann zu einer verminderten Wirksamkeit der Motorschmierstoffe (häufigerer Ölwechsel), zu Motor- oder Zündkerzenverschleiß und zur Ansammlung von Kraftstoffrückständen in der Abgasanlage führen."

Zudem können sich Kohlenstoffrückständen im Motor eines Lkw ansammeln. Da der Motor im Leerlauf nicht mit seiner optimalen Temperatur arbeitet, wird der Kraftstoff nur teilweise verbrannt, was zu Ablagerungen von Kraftstoffrückständen an den Zylinderwänden führt. Dadurch können auch Motorkomponenten wie Zündkerzen und Auspuffanlagen beschädigt werden, was die Wartungskosten weiter erhöht und die Lebensdauer des Motors zusätzlich verkürzt.

Leerlauf und Kraftstoffverbrauch 

Fahrzeuge im Leerlauf können mehr Benzin verbrauchen, als Sie vielleicht denken. Dies wirkt sich direkt auf die Benzinkosten und die Häufigkeit des Tankens aus. Wie viel Kraftstoff ein Fahrzeug im Leerlauf verbraucht, hängt jedoch von Faktoren wie dem Gewicht, der Motorgröße und der Art des verwendeten Kraftstoffs ab. Doch grob lässt sich sagen: "Im Leerlauf können bis zu 2 Liter Kraftstoff pro Stunde verbraucht und über 5,26 kg CO2 ausgestoßen werden."

In einigen Ländern wie dem Vereinigten Königreich, Frankreich oder Deutschland gibt es sogar Gesetze, die das Laufenlassen eines Motors im Stand verbieten und bei Verstößen Geldstrafen verhängen. 

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Motorleerlauf und Einfluss auf die Umwelt 

Leerlauf und verschwendeter Kraftstoff haben auch ernsthafte Auswirkungen auf die Umwelt. Motorleerlauf ist besonders schlecht für die Luftqualität, und die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass Luftverschmutzung jedes Jahr für 4,2 Millionen Todesfälle verantwortlich ist. In Europa ist die Luftverschmutzung eine der Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle und Krankheiten und stellt das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa dar.

Aus diesem Grund hat die Europäische Kommission eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet, wie sie die Klimaneutralität in der EU bis 2050 erreichen will, einschließlich des Zwischenziels einer Nettoverringerung der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 % bis 2030.     

Leerlauf von Motoren: Mögliche Lösungen zur Reduzierung 

Menschen und Umwelt profitieren davon, wenn weniger Autos, Transporter und Lkws im Leerlauf unterwegs sind. Fuhrparkmanager können durch die Reduzierung der Leerlaufzeiten ihrer Flotten zudem bares Geld sparen. Wir geben Tipps, um den Leerlauf zu begrenzen:

  1. Fahrern von Kleinfahrzeugen wird empfohlen, den Motor abzustellen, wenn sie ihn länger als 10 Sekunden im Leerlauf lassen wollen. Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass das erneute Anlassen des Motors mehr Benzin verbraucht und den Motorverschleiß fördert. 
  2. Fahrer sollen den Motor nicht im Leerlauf warmlaufen lassen. Zum einen braucht der Motor bei dieser Drehzahl dafür zu lange und auch nicht alle Bauteile werden warm. Zum anderen ist das Warmlaufen im Stand verboten und wird mit Bußgeldern geahndet. Stattdessen sollten die Fahrer sachte losfahren und auf den ersten Kilometern den Motor im niedrigen Drehzahlbereich halten.
  3. GPS-Flottenortungssoftware ist eine weitere Möglichkeit, den Leerlauf in Flotten zu reduzieren. Mit dieser Software lassen sich Daten darüber sammeln, was Fahrzeuge und Fahrer tatsächlich unterwegs tun. So können Fuhrparkmanager feststellen, ob sich die Leistung verbessern und die Zeit im Leerlauf verringern lässt. 
  4. Regelmäßige Schulungen der Fahrer können ebenfalls Leerlaufzeiten verringen. Wenn Sie den Fahrern schon bei der Einstellung beibringen, wie sie den Leerlauf vermeiden, üben sie entsprechende Verhaltensweisen frühzeitig ein. Richtlinien für den Leerlauf sollten zudem Teil Ihres Schulungsprogramms und Ihrer Sicherheitskultur sein. 
  5. Flottenmanager und Einzelunternehmer sollten die Anschaffung von Auxiliary Power Units/ Hilfsaggregate (APU) in Erwägung ziehen, um die Leerlaufzeiten des Motors zu reduzieren. APUs sind in den USA bereits weitverbreitet, in Deutschland und Europa werden sie im Moment kaum verwendet. Mit Hilfe dieser Aggregate können Lkw während der Ruhezeiten mit Strom versorgen werden, ohne dabei Kraftstoff zu verbrauchen. Im Stand liefert hier eine Brennstoffzelle die Energie, um Klimaanlage, Kühlschrank, Kaffeemaschine, Laptop und andere elektrische Geräte zu betreiben.  

Motorleerlauf mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen, hat aber in Wirklichkeit enorme Auswirkungen, die sich auf alle Beteiligten negativ auswirken können. Leerlauf vergeudet viel Geld für Kraftstoff und belastet die Umwelt mit Emissionen. Achten Sie beim Fahren also auf den Leerlauf und vermeiden Sie ihn, wo möglich. 

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Quellen:

(1) 2008. Engine Idling - Costs You Money and Gets You Nowhere!, FreightBestPractice,

Department for Transport (DfT), www.freightbestpractice.org.uk

(2) Dong, C., Zeng, H., Chen, M., 2014. A cost efficient online algorithm for automotive idling reduction, Proceedings 2014 Design Automation Conference, No. 2593070.

(3) https://changing-transport.org/strategies-reduce-unnecessary-engine-idling/

(4)  https://www.who.int/health-topics/air-pollution#tab=tab_1

(5)  https://www.eea.europa.eu/publications/air-quality-in-europe-2021/health-impacts-of-air-pollution

(6) https://ec.europa.eu/clima/eu-action/transport-emissions/road-transport-reducing-co2-emissions-vehicles/co2-emission-performance-standards-cars-and-vans_es


Olcay Kaplan

Olcay is a marketing and communications professional with experience in PR and has an international experience in market evaluation, channel management, communication strategies and project management.


Tags: Kraftstoff, Nachhaltigkeit, Produktivität und Effizienz, Kostenkontrolle, Datenanalyse, Inspektionen

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