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Alles zur Beantragung der Fahrerkarte für Lkws

Von Verizon Connect 20. Januar 2025

Was ist eine Fahrerkarte? 

Jeder Lkw-Fahrer braucht eine sogenannte Fahrerkarte. Es handelt sich um einen Lichtbildausweis aus Plastik, der Ähnlichkeiten mit einem Führerschein hat. Auf der Karte sind persönliche Informationen wie Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Adresse, die zuständige Behörde und die Führerscheinnummer ersichtlich. Das Dokument ist verpflichtend, um Fahrzeuge gemeinsam mit einem digitalen Fahrtenschreiber zu führen. In der Fahrerkarte ist ein digitaler Mikrochip integriert, der alle Fahraktivitäten der letzten vier Wochen (28 Tage) aufzeichnet.

Die gesamten Daten werden automatisch digital abgespeichert. Alle fünf Jahre muss die Karte neu beantragt werden. Bei Verkehrskontrollen kann neben dem Führerschein um das Vorzeigen der Fahrerkarte gebeten werden. Die Fahrerkarte nennt man auch Kontrollgerätkarte, da sie mithilfe von einem digitalen Kontrollgerät ausgelesen wird. Im Fahrzeug muss die Karte in den dafür vorgesehenen Platz in den digitalen Fahrtenschreiber gesteckt werden, um so den Datenaustausch und die Speicherung online zu gewährleisten. 

Warum ist die Fahrerkarte für LKWs nötig?

Die Fahrerkarte gibt Auskunft über alle relevanten Daten, die den Fahrer, das Fahrzeug sowie die Lenk- und Ruhezeiten betreffen. Eine Karte die gewährleistet, dass der Fahrer die Fahrerlaubnis für das Fahrzeug hat und die entsprechenden Regeln im Transportwesen einhält. Die folgenden Informationen können abgerufen werden:

  • Zur Karte: Ausstellende Behörde und Gültigkeitsdauer
  • Zum Fahrer: Name, Geburtsdatum und Führerscheinnummer
  • Zum Fahrzeug: Betriebszeiten, Datum, behördliches Kennzeichen, Kilometerstand
  • Zur Arbeitsweise: Lenk- und Ruhezeiten, gewählte Routen (mithilfe des LKW-Routenplaners), Unterbrechungen und Stopps, Ereignisse und Kontrollen

Kurz gesagt, die Fahrerkarte ist gesetzlich verpflichtend für Lkw-Fahrer, die Fahrzeuge von einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen lenken. (1) 

Alle gespeicherten Daten können über den digitalen Fahrtenschreiber selbst oder mithilfe des Computers eingesehen und ausgelesen werden, wodurch schnell Antworten über Fahrzeiten, Kilometerstand und personenrelevante Daten des Fahrers bezogen werden. Es ist wichtig zu bedenken, dass die Fahrerkarte unter keinen Umständen ausgeborgt oder mit einem Kollegen geteilt werden darf. In diesem Fall würde es sich um Missbrauch handeln und dieser kann strafrechtliche Folgen haben.

Obwohl es die Pflicht des Fahrers ist, immer eine gültige Fahrerkarte mit sich zu führen hat auch das Unternehmen Interesse daran seine Mitarbeiter regelmäßig über den Bedarf, die Gültigkeit und die Nutzung gepaart mit dem Fahrtenschreiber zu erinnern. Zuallerest, um die Daten zu sammeln und die Performance der Fahrer zu analysieren, aber auch, um Bußgelder für Verstöße zu vermeiden. Strafzahlungen von bis zu 250 € sind für das Nichtmitführen der Fahrerkarte möglich. 

Die Dokumente, die Sie einreichen müssen

Der Besitz einer Fahrerkarte ist im Transportwesen also unumgänglich. Um in Deutschland diesen Ausweis von einer zuständigen Kfz-Stelle zu erhalten, erfordert es folgende Unterlagen:

  • einen Personalausweis oder einen Reisepass
  • ein aktuelles Lichtbild von Ihnen im Format 3,5 x 4,5 cm
  • einen gültigen Kartenführerschein
  • eine gegebenenfalls bereits vorhandene Fahrerkarte

Falls der Wohnsitz des Antragsstellers außerhalb der Europäischen Union ist, braucht die zuständige Kfz-Stelle weitere Dokumente wie eine Arbeitserlaubnis und den Arbeitsvertrag. Alle Nachweise müssen persönlich bei einem Termin abgegeben werden. Zuständige Ausgabestellen für die Fahrerkarte sind Fahrerlaubnisbehörden, das Kraftfahrtbundesamt (KBA), die Dekra und auch der TÜV. Informieren Sie sich vor Ihrem Termin online über mögliche Zusatzinformation, die für die Ausstellung des Dokuments benötigt werden können.

Welche Schritte sind erforderlich, um eine Fahrerkarte zu beantragen?  

Bei der Fahrerkarte handelt es sich um ein offizielles Dokument, das für Sie individuell ausgestellt wird. Entsprechend gibt es einen klaren Ablauf für die Beantragung, über den Sie sich vorab informieren sollten. Besonders um lange Wartezeiten bei der Fahrerlaubnisbehörde zu vermeiden, sollten Sie unbedingt das Antragsformular vorab online herunterladen und ausfüllen. Dieses muss dann mit den oben aufgeführten Nachweisen zu Ihrer Person von Ihnen persönlich abgegeben werden. 

Wenn alle vorzuweisenden Dokumente abgegeben wurden, muss man mit einem Bearbeitungszeitraum von rund 2 Wochen bei einem Neuantrag der Fahrerkarte rechnen. Die Fahrerkarte kann dann bei der Stelle direkt abgeholt werden oder wird ganz einfach per Post an Sie geschickt. Es braucht also nur einen Behördengang, um sich eine Fahrerkarte zu beschaffen. 

Kosten und Gültigkeit der Fahrerkarte

Die Kosten für eine Fahrerkarte belaufen sich auf rund 40 Euro. Die Gebühren können aber zwischen den Bundesländern variieren. Der zu zahlende Betrag wird mit einem Verwaltungsanteil entsprechend der Landesgebührenordnung berechnet und das einschließlich 12 Euro Gebühr für das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Während in Bayern also 37 Euro zu bezahlen sind, muss man in Nordrhein-Westfalen mit 41 Euro rechnen. Hier ein Überblick über die Gebühren je nach Bundesland in Deutschland. Entscheidet man sich für eine Zusendung der Fahrerkarte auf dem Postweg, fallen zusätzlich rund 5 € Vesandgebühren an. 

Da die Fahrerkarte nach 5 Jahren ihre Gültigkeit verliert und regelmäßig erneuert werden muss, müssen Sie auch die Kosten entsprechend alle 5 Jahre bezahlen. Diese sind von den Lkw-Fahrern persönlich zu tragen, denn die Fahrerkarte ist ein personenbezogenes Dokument, das nicht an eine Firma oder einen Arbeitgeber gebunden ist. Wichtig ist, dass die Fahrerkarte rechtzeitig vor ihrem Ablauf erneuert wird, um Fahrausfälle und Arbeitsblockaden wegen fehlender Dokumente und abgelaufener Fahrerlaubnis zu vermeiden. Eine vorausschauende Haltung in Bezug auf gültige Ausweise schont Ihre Nerven und vermeidet Komplikationen mit Ihrem Chef. 

Wie man seine Fahrerkarte für LKWs erneuert

Der Ablauf für eine Erneuerung der Fahrerkarte gleicht einem Erstantrag. Ein Besuch bei der zuständigen Behörde mit allen vorgeschriebenen personenbezogenen Unterlagen kann frühestens sechs Monate und spätestens 15 Werktage vor dem Ablaufdatum durchgeführt werden. Auch die Kosten entsprechen rund 40 € wie bei einem Neuantrag. (2) Für eine Erneuerung der Fahrerkarte muss mit rund 5 Werktagen gerechnet werden. 

Falls ein Antrag auf Erneuerung der Karte bei Diebstahl in Auftrag gegeben wird, verlangt beispielsweise der TÜV einen Nachweis über eine polizeiliche Anzeige. Bei Verlust muss eine eidestattliche Erklärung abgegeben werden, und im Falle eines wieder Auftauchens der Fahrerkarte, muss diese bei der zuständigen Behörde in Ihrer Stadt abgegebene werden. (3)


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Quellen:

(1) https://www.bussgeldkatalog.org/lkw-fahrerkarte-beantragen/
(2) https://fleetgo.de/kb/fahrtenschreiber/allgemeines/fahrerkarte-beantragen-und-verlaengern-kosten/#:~:text=Die%20Fahrerkarte%20ist%20f%C3%BCnf%20Jahre%20lang%20g%C3%BCltig.,00%2D42%2C00%20Euro.
(3) https://www.tuvsud.com/de-de/branchen/mobilitaet-und-automotive/fahrtenschreiberkarten/fahrerkarte#/
https://www.balm.bund.de/DE/Service/FragenAntwortenFAQ/FragenAntwortenFahrerkarte/fragenantwortenfahrerkarte_node.html
https://www.verizonconnect.com/de/ressourcen/artikel/leitfaden-fahrtenschreiberkarten/
https://www.bussgeldkatalog.org/lkw-fahrerkarte-kosten/

Verizon Connect leistet keine Rechtsberatung und haftet nicht für etwaige Schäden, die aus der Lektüre dieses Artikels entstehen oder damit zusammenhängen. Dieser Beitrag wurde ausschließlich zu Informationszwecken erstellt, stellt keine juristische Auskunft dar und sollte auch nicht als solche angesehen werden. Bitte konsultieren Sie Ihren eigenen Rechtsbeistand, um sich bezüglich der in diesem Artikel enthaltenen Informationen über die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften entsprechend beraten zu lassen.


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Tags: Inspektionen, Fakturierung, Berichte

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