Vision Zero in Ihr Flottensicherheitsprogramm einbeziehen

Jeder Todesfall und jeder Unfall im Straßenverkehr sind einer zu viel – das ist der Grundgedanke hinter „Vision Zero“ und dem Safe-System-Ansatz, einer Initiative der Europäischen Kommission, die sich auf die sichere Mobilität aller Verkehrsteilnehmer fokussiert. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 die Zahl der Verkehrstoten auf null zu senken. „Vision Zero“ ist die Strategie, um dieses Ziel in den kommenden Jahrzehnten zu erreichen. (1)

Der Safe-System-Ansatz definiert klare Leistungskennzahlen für die größten Herausforderungen der Straßenverkehrssicherheit, darunter:

• Sichere Infrastruktur
• Sichere Fahrzeuge
• Sichere Nutzung der Straßen, einschließlich der Bekämpfung von Geschwindigkeitsüberschreitungen, Alkohol am Steuer, Ablenkung und der Förderung von Schutzausrüstung
• Schnelle und effektive Unfallversorgung (2)

Durch die Umsetzung der „Vision Zero“-Strategie in Ihr Flottensicherheitsprogramm schaffen Sie ein stärkeres Bewusstsein für Sicherheit und tragen dazu bei, die Straßen für Ihre Fahrer sicherer zu machen.

Warum sollte Ihr Flottensicherheitsprogramm Elemente von Vision Zero enthalten?

Das Ziel von Vision Zero ist es, tödliche Unfälle und schwere Verletzungen zu vermeiden – nicht Unfälle an sich. (3) Dabei gibt es vier zentrale Elemente eines Vision-Zero-Plans, die maßgeblich zur Gestaltung eines wirkungsvollen Flottensicherheitsprogramms beitragen: (4)

Führung und Engagement: Eine engagierte Führungskraft sorgt dafür, dass das Sicherheitsprogramm dauerhaft hohe Priorität genießt. Ein starkes Engagement im gesamten Unternehmen bedeutet, dass Sicherheitsaspekte bei jeder Entscheidung berücksichtigt werden.

Gerechtigkeit und Engagement: Ein erfolgreiches Flottensicherheitsmanagement erfordert die fortlaufende Beteiligung aller – von der Führungsebene bis hin zu den Fahrern. Dies umfasst Schulungen, Coachings und regelmäßige Kommunikation über neue Sicherheitsinitiativen. Entscheidend ist, dass sich jeder im Unternehmen eingebunden fühlt.

Sichere Straßen und sichere Geschwindigkeiten: Die Fahrgeschwindigkeit hat einen großen Einfluss auf die Sicherheit. Indem sichergestellt wird, dass Fahrer eine angemessene Geschwindigkeit einhalten, kann das Unfallrisiko gesenkt werden. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der Vision-Zero-Strategie, um das Risiko schwerer Unfälle zu minimieren.

Datengestützter Ansatz, Transparenz und Verantwortung: Indem Sie diese Prinzipien in Ihr Flottensicherheitsprogramm integrieren, können Sie den Fortschritt anhand klarer Zielvorgaben messen. Gleichzeitig verstehen die Fahrer besser, welche Erwartungen an sie gestellt werden und wie ihre Leistung beurteilt wird. Moderne Flottensicherheitslösungen ermöglichen es, zahlreiche nützliche Datenpunkte zu erfassen und den Fortschritt unkompliziert zu bewerten.

Was sind sichere Systeme und warum sind sie wichtig?

Sichere Systeme stellen den Menschen in den Mittelpunkt – sie berücksichtigen, dass Fehler passieren, und konzentrieren sich darauf, diese zu minimieren und ihre Folgen zu begrenzen. Im Fuhrparkmanagement kann ein solcher Ansatz beispielsweise auf das Geschwindigkeitsmanagement abzielen oder riskantes Fahrverhalten wie rasantes Anfahren oder abruptes Bremsen verringern.

Dieser umfassende Ansatz zur Verkehrssicherheit setzt auf verschiedene Schutzmechanismen, die gemeinsam für mehr Sicherheit sorgen, statt nur einzelne Bereiche zu verbessern. Dabei geht es darum, ein Bewusstsein für Sicherheit auf allen Ebenen zu schaffen.

Ein weiterer Aspekt sicherer Systeme ist der Wandel in der Kommunikation rund um Sicherheit. So wird zum Beispiel der Begriff „Unfälle“ durch „Crashs“ ersetzt, um deutlich zu machen, dass viele dieser Vorfälle vermeidbar sind. Diese sprachliche Anpassung mag zunächst klein erscheinen, verändert aber die Art und Weise, wie wir über Risiken und Sicherheit denken und sprechen.

Aufbau Ihres Flottensicherheitsprogramms

Die Entwicklung und Umsetzung eines wirkungsvollen Aktionsplans im Sinne von Vision Zero sollte sich auf vier wesentliche Punkte stützen: moderne Technologie, nutzbare Daten, klare Ziele und die Einbindung zentraler Interessengruppen wie Fahrer und Führungskräfte.

Moderne Technologie: Telematik und GPS-basierte Flottenortung ermöglichen es, sicherheitsrelevante Aspekte wie Geschwindigkeit und riskante Fahrmanöver nahezu in Echtzeit zu beobachten. Dies liefert wertvolle Erkenntnisse, um Sicherheitsmaßnahmen gezielt zu priorisieren. Dashcams können ebenfalls eine hilfreiche Ergänzung sein, da sie Coaching-Möglichkeiten für Fahrer bieten.

Nutzbare Daten: Organisationen, die Vision Zero umsetzen möchten, sollten Prozesse zur Datenerfassung, -analyse und -nutzung in ihr Sicherheitsprogramm einbinden. Daten zu Vorfällen und Unfällen helfen dabei, Schwachstellen zu identifizieren und das Sicherheitsprogramm kontinuierlich zu verbessern. Technologie unterstützt dabei, Muster zu erkennen, indem sie Daten darüber liefert, wann und wo Unfälle geschehen und welche Faktoren, wie z. B. die Geschwindigkeit, eine Rolle spielen.

Klare Ziele: Ein erfolgreicher Aktionsplan sollte messbare Ziele setzen, die Prioritäten, Fristen und konkrete Maßnahmen definieren. Transparenz ist hier entscheidend: Die Verantwortlichen sollten benannt und der Erfolg klar definiert werden. Binden Sie Fahrer und Interessengruppen ein, indem Sie den Sicherheitszielen eine motivierende Komponente hinzufügen. Durch Belohnungen für positives Fahrverhalten steigern Sie nicht nur die Motivation, sondern fördern auch den Sicherheitsgedanken.

Einbindung zentraler Interessengruppen: Um ein wirksames Flottensicherheitsprogramm zu entwickeln, ist die Zustimmung aller Beteiligten unerlässlich. Flottenmanager, Fahrer, Führungskräfte und Supportmitarbeiter haben jeweils wertvolle Einblicke in sicherheitsrelevante Themen. Die Beteiligung dieser Gruppen unterstützt nicht nur die Akzeptanz, sondern trägt auch zur Entwicklung eines umfassenderen Sicherheitsprogramms bei.

Die Fähigkeit, über längere Zeit hinweg Erkenntnisse aus gesammelten Daten zu gewinnen, ist einer der größten Vorteile der Telematik. Mithilfe detaillierter Berichte lässt sich beobachten, wie sich das Fahrverhalten verändert, und der Sicherheitsansatz innerhalb der Flotte gezielt steuern.

Wenn Sie verstehen, wann und warum Vorfälle auftreten, können Sie gezielt Schulungs- und Coaching-Möglichkeiten für Ihre Fahrer schaffen. Gamification kann dabei ein proaktiver Weg sein, um die Fahrer zu motivieren. Wenn positive Veränderungen und Fortschritte belohnt werden, steigt die Bereitschaft, das Sicherheitsprogramm anzunehmen.

Telematiklösungen ermöglichen es Ihnen außerdem, vorbeugende Wartungspläne zu erstellen und rechtzeitig Warnmeldungen zu erhalten, wenn Wartungen anstehen. So lassen sich mögliche Probleme frühzeitig beheben, bevor sie zu größeren Schwierigkeiten führen oder die Sicherheit der Fahrer beeinträchtigen.

Fleet Vision Zero: Sicherheit als zentralen Wert verankern

Es ist wichtig zu verstehen, dass Vision Zero nicht das Ziel verfolgt, eine unfallfreie Arbeitsumgebung zu schaffen, sondern tödliche Unfälle und schwere Verletzungen zu vermeiden. Der Schlüssel dazu liegt darin, Sicherheit als festen Bestandteil des Arbeitsalltags zu verankern. Durch den Einsatz des Safe-System-Ansatzes und die Integration moderner GPS-Ortungstechnologie können Flotten entscheidende Schritte unternehmen, um ein wirksames Sicherheitsprogramm zu gestalten.

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Quellen (1-2-3-4): https://cinea.ec.europa.eu/system/files/2023-02/H2020%20Transport-Road%20Safety%202022-web.pdf